Nervenstarke Blue Volleys

In der 2.Volleyball-Bundesliga Süd gewannen die Blue Volleys Gotha ihr Heimspiel gegen den Tabellenachten TV/DJK Hammelburg verdient mit 3:1 (-21;19;22;20) und erhalten sich damit die Hoffnungen auf den Klassenerhalt.

Es war kein überragendes, dazu war die Fehlerquote auf beiden Seiten etwas zu hoch, aber ein sehenswertes und spannendes Spiel, was die am Ende begeisterten Zuschauer in der Ernestiner SH erlebten.

Die Partie gegen den Tabellenachten aus Bayern begann für die Gothaer alles andere als optimal. Die Nervosität, resultierend aus dem Wissen, dieses Spiel nicht verlieren zu dürfen, war allenthalben spürbar. Anders die Gäste, die befreit von allen Abstiegssorgen locker aufspielten und die Fehler der Gothaer konsequent nutzten. Und davon gab es zu Beginn einige zu viel. Annahmeprobleme, die den weiteren Spielaufbau behinderten, der Block fand überhaupt keinen Zugriff auf die variablen Angriffe der Hammelburger. Insbesondere auf der Mittelblockerposition offenbarten sich große Lücken. Beim Stand von 9:18 schien alles auf ein Gothaer Debakel hinzudeuten.

Erst der Wechsel von Aßmann, der in der Vorwoche wegen einer Erkältung wenig trainieren konnte, für den diesmal indisponierten, weil übermotivierten Werner, brachte neue Impulse. Mit einem erfolgreichen Angriff führte er sich gleich gut ein und riss seine Mitspieler mit. Jetzt legten die Hausherren ihre anfängliche Nervosität ab und holten Punkt für Punkt auf. Bis auf 20:22 kämpften sich die Blue Volleys noch heran, mussten sich letztlich aber mit 21:25 geschlagen geben.

Im 2.Satz erwischten die Gastgeber einen besseren Start. Zwei gelungene Angriffe und der wohl erste Gothaer Blockerfolg brachten eine 3:0 Führung. Auch in der Folge bestimmten sie das Spielgeschehen. Die Annahme um den guten Libero Stückrad stand jetzt sicher und die Gothaer Angreifer nutzten ihre Chancen. Mit 8:3 ging es in die erste technische Auszeit. Danach erhöhten die Hammelburger ihrerseits den Druck im Angriff. Hervorragend deren kanadischer Zuspieler Maris, der überaus klug und flexibel Regie führte und zu recht nach Spielende als MVP seines Teams geehrte wurde. Die Gäste glichen aus, doch die Blue Volleys bewiesen diesmal Nervenstärke und ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Neben Aßmann waren jetzt auch Strzalkowski und Herrmann auf Betriebstemperatur und Zuspieler Kurppa griff bei seinen Legern mehrfach tief in die Trickkiste. Auch er wurde später für seine Leistung als bester Spieler ausgezeichnet. Zum Schluss stand für die Gothaer ein souveräner 25:19 Satzgewinn zu Buche.

Der 3.Satz verlief dann nahezu typisch für das gesamte Spiel. Es war ein ständiges auf und ab. Beide Mannschaften hatten abwechselnd Passagen, in denen man vier, fünf Punkte in Folge machte, um diese anschließend wieder abzugeben. In der zweiten Satzhälfte waren es dann aber wieder die Hausherren, die konsequenter und erfolgreicher agierten. Jetzt kam auch durch erstes Tempo über die Mitte und einen stärker werdenden Block zusätzliche Entlastung. Gothas Angreifer waren jetzt kaum zu stoppen. Folgerichtig ging auch dieser Abschnitt mit 25:22 an die Blue Volleys.

Der folgende 4.Satz war der vielleicht ausgeglichenste der gesamten Begegnung. Beide Teams versuchten ihr Heil im Angriff. Entscheidend dabei war aber, dass der Gothaer Block jetzt aggressiver wirkte, während die Hammelburger ihrerseits die Gothaer Angreifer kaum in den Griff bekamen. Und wieder einmal beeindruckte Gothas Kapitän Herrmann. Wann immer das Spiel seiner Mannschaft ins Stocken geriet, fanden seine Angriffe ihr Ziel und brachten Sicherheit und Ruhe zurück. Angetrieben vom lautstarken Publikum, unter ihnen auch etliche mit angereiste Hammelburger Fans, ließen sich die Blue Volleys in der Endphase den so wichtigen Sieg nicht mehr nehmen und gewannen den Satz 25:20.

Auch Gothas Trainer Schulz brachte im anschließenden Interview seine große Erleichterung zum Ausdruck. „Dieser Sieg heute war unwahrscheinlich wichtig. Aber jetzt müssen wir auch in den kommenden drei Auswärtsspielen dran bleiben und Punkte sammeln.“ Ein Sonderlob vom Trainer gab es auch noch für Aßmann, dessen Leistung heute eigentlich die MVP Auszeichnung verdient hätte.

Da zeitgleich die Freiburger zu Hause mit 2:3 gegen Mimmenhausen verloren, reduzierte sich der Abstand der Blue Volleys auf deren rettenden 10.Platz auf vier Punkte, wobei die Gothaer ein Spiel weniger bestritten haben.

VC Gotha mit: Herrmann, Aßmann, David, Gorski, Lesche, Kurppa, Stückrad, Strzalkowski, Werner, Poole, Landsmann, Moise, Rein, Bogatski

Foto: Niklas Kubitz photography

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