Gothaer stürzen Favoriten

Die Blue Volleys Gotha gewinnen gegen die Baden Volleys SSC Karlsruhe verdient mit 3:0 (20;25;23) und fügen den Gästen die erste Saisonniederlage bei.

Es war ein bärenstarker Auftritt der Gothaer 2.Bundesliga-Volleyballer, den die Zuschauer in der Ernestiner Sporthalle erlebten. Um einen sich anbietenden Kalauer zu benutzen, die Baden Volleys gingen in Gotha zwar nicht baden, waren aber nie in der Lage, dem Spiel den eigenen Stempel des Favoriten aufzudrücken. Dazu waren die Blue Volleys an diesem Abend zu stark.

Die Vereinsverantwortlichen des VC hatten wegen der Verletzung des etatmäßigen Diagonalangreifers Niederlücke, den nur noch gelegentlich in der 2.Mannschaft spielenden Ex-Kapitän Herrmann gefragt, ob er in dieser Situation aushelfen könne. Und so stand der Routinier dankenswerter Weise im Kader und als Backup bereit. Sein Einsatz war dann aber nicht notwendig.

Trainer Kronseder schickte im Zuspiel Rein, auf Außen/Annahme Aßmann und Jylhä, in der Mitte Gorski und Lesche, Werner diagonal und Stückrad als Libero in die Partie. In dieser Aufstellung spielten die Gothaer so überzeugend, dass Kronseder danach auf Auswechslungen verzichten konnte.

Das Spiel begann ohne langes Abtasten sofort hochtourig. Den etwas besseren Start hatten die Gäste, die bis zum 13:13 Ausgleich durch Werner stets führten. Doch von da an übernahmen die Hausherren die Spielregie. Ein gegenüber den letzten Spielen stark verbesserter Block, gute Aufschläge und ein überaus variables Angriffsspiel waren die Basis. 21:17 lagen die Gothaer schon vorn aber die Badener wehrten sich und kamen wieder auf 20:21 heran. In dieser Phase gab es dann auch noch einen Aufreger als die Schiedsrichter einen außerhalb der Antennenbegrenzung geschlagenen Angriff der Gäste gut gaben. Nach Protesten revidierten sie ihre Fehlentscheidung und gaben Nullball. Statt 22:21 blieb es beim 22:20 für die Blue Volleys, die dieses Momentum nutzten und sich den Satz mit 25:20 holten.

Auch im 2.Abschnitt duellierten sich zwei Teams auf Augenhöhe und boten sehenswerten Volleyball. Die Karlsruher standen stabil in der Annahme und waren im Angriff immer gefährlich. Allerdings spielten deren zahlreiche Aufschlagfehler den Gothaern in die Karten. Auf der anderen Seite aber stand diesmal ein Team, in dem jeder an seine Grenzen ging. Kaum ein Ball wurde kampflos verloren gegeben, ein sehr guter Zuspieler Rein setzte seine Angreifer geschickt in Szene. Aus dem guten Angriffsquintett aber ragte an diesem Tag Jylhä hervor. Von knallhart aus dem Hinterfeld über fein gespielte Cutshots und gut platzierte Leger, sein Schlagrepertoire war groß und völlig verdient wurde der Finne anschließend auch zum MVP gewählt. Er war es auch, der den Satz mit einem gefühlvollem Schlag auf die Feldecke zum 27:25 beendete.

In der folgenden 10-minütigen Satzpause zeigten die Devilz Cheerleader der Gothaer Rockets Kostproben ihres großen Könnens, die auch während des Spiels die Blue Volleys toll unterstützten.

Aber wie so häufig im Volleyball, schienen die Gothaer Spieler nach dieser längeren Pause ihren Rhythmus verloren zu haben. Sie erwischten einen Fehlstart und lagen schnell 0:5 zurück. Doch es spricht für die mentale Stärke der Mannschaft an diesem Abend, wie man sich danach zurückkämpfte. In dieser Aufholphase war es vor allem Mittelblocker Gorski, der mit seinen Angriffen Ausrufezeichen setzte. Beim 8:8 war der Ausgleich hergestellt und danach ließ man die Baden Volleys nicht mehr vom Haken. Die Gäste zeigten jetzt Nerven. Es gab Abstimmungsprobleme in der Feldabwehr und Angriffe wurden verschossen. Die Gastgeber ihrerseits setzten die Angriffsgala fort und zogen auf 20:17 davon. Doch die Karlsruher hatten noch nicht fertig und kamen nochmal bis auf 23:23 heran. Die Atmosphäre in der Halle knisterte vor Spannung und entlud sich nach dem verwandelten Matchball zum 25:23 in Riesenjubel.

Im anschließenden Trainerinterview gratulierte Karlsruhes Trainer Bonelli den Gastgebern sportlich fair zum verdienten Sieg. Kronseder unterstrich die hervorragende Teamleistung seiner Spieler. „Wir haben wieder einen Schritt nach vorn gemacht und wichtige drei Punkte geholt. Das war heute eine richtige Teamleistung.“, lobte er die Mannschaft und dankte gleichzeitig den Zuschauern für die große Unterstützung von den Rängen.

Nächsten Sonnabend stehen die Gothaer erneut einem Spitzenteam gegenüber. Dann ist man beim TSV Grafing zu Gast.

Blue Volleys Gotha mit: Aßmann, Jylhä, Niederlücke, Gorski, Kummer, Neubert, Stückrad, Werner, Rein, Lesche, Bogatzki, Schneider und Herrmann

Fotos: Niklas Kubitz Photography

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