Nach einer wenig überzeugenden Leistung mussten sich die Blue Volleys Gotha beim Tabellennachbar TSV Grafing am Ende mit 1:3 (-20;13;-20;-20) geschlagen geben.
Wie schon im Vorjahr, als man zu Hause gegen den TSV mit 1:3 verlor, wurden die Oberbayern für die Gothaer erneut zum Stolperstein.
Nach dem Spiel suchte Gothas Trainer Robert Werner erst gar nicht nach Ausreden.
„Es war kein gutes Spiel von uns. Im Angriff lief heute wenig. Auch die lange Anreise soll dafür keine Entschuldigung sein. Grafing hat das gut gemacht und unsere Schwächen letztlich bestraft“, kommentierte er kurz nach dem Abpfiff das Geschehene.
Die Gothaer, die auch in Grafing noch auf Hannes Krochmann und Tomasz Gorski verzichten mussten, begannen gegenüber dem Pokalspiel gegen Ludwigsburg am vergangenen Sonntag auf drei Positionen verändert. Daniel Ridings (D), Dominik Ducháč (AA) und Tim Wagner (MB) begannen für Jean-Christophe Filippidis, Ben Bierwisch und Justus Krauße. Daneben standen noch Christoph Aßmann, Finn Jansen, Lauritz Jastrow und Libero Len Spankowski in der Anfangsaufstellung.
Die Blue Volleys starteten mit zwei erfolgreichen Blocks gut in die Partie. Doch schon kurze Zeit später gingen die Hausherren beim 6:5 erstmals in Führung. Die Blue Volleys agierten jetzt ungewohnt nervös und ließen teils beste Chancen liegen. Immer wieder scheiterten sie mit ihren Angriffen am guten Grafinger Block oder deren Feldverteidigung.
Die Gastgeber nutzten diese Schwächen und bauten ihre Führung auf bis zu sechs Punkte aus. Zwischenzeitlich fingen sich die Gothaer und konnten durch gelungene Aktionen von Jastrow und Ducháč auf 14:16 verkürzen. Auf Grafinger Seite war es immer wieder der bestens aufgelegte Außen/Annahmespieler Paul Koch, der sich gegen die Gothaer Verteidigungsbemühungen durchsetzte. Ein weit im Aus landender Angriff von Ridings besiegelte am Ende den 20:25 Satzverlust der Gäste.
Im 2.Satz schien es dann so als hätten die Thüringer ihre Anfangsnervosität abgelegt.
Schnell lag man 6:1 vorn, was Grafings Trainer Heiko Roth zur 1.Auszeit zwang.
Aus einer sicheren Annahme heraus, die eigentlich im gesamten Spiel gut funktionierte, fädelte Zuspieler Jansen immer wieder gute Angriffsmöglichkeiten ein, die die Gothaer Angreifer in dieser Phase auch nutzten. Beide Teams überzeugten mit einer guten Block/Feld-Abwehr, was viele lange Ballwechsel zur Folge hatte, die jetzt aber meist die Gothaer als Sieger sahen. Als dann auch noch Grafings Trainer wegen mehrfachen Reklamierens die Rote Karte sah, was gleichzeitig einen Gothaer Punkt bedeutete, hatten die Blue Volleys leichtes Spiel und holten sich den 2.Abschnitt deutlich mit 25:13.
Wer nun aber glaubte, dass der Vorjahresmeister nun die Spielkontrolle weiter übernehmen würde, sah sich schnell getäuscht. Der TSV ging im 3.Satz sofort mit 4:0 in Front. Ro.Werner reagierte mit einer Auszeit und einem Wechsel auf der Diagonalposition, wo Filippidis für Ridings kam. Grafing aber verteidigte den Vorsprung, wirkte ideenreicher und konsequenter im Abschluss. Zudem spielten die Gastgeber geduldig und mit einer sehr aufmerksamen Blockverteidigung, Merkmale, die man sonst auch den Gothaern zuschreibt. Diesmal aber vergaben die Gothaer Angreifer ohne Ausnahme selbst beste Chancen überhastet, obwohl zuvor Annahme und Zuspiel passten. Hinzu kamen einige zumindest strittige Schiedsrichterentscheidungen. Diese Gemengelage führte im Resultat zu einem weiteren Satzverlust der Gäste.
Das gleiche Bild dann im 4.Satz. Bierwisch und Krauße ersetzten jetzt Ducháč und Wagner. Am Spielverlauf aber änderten auch diese Wechsel nichts. Ungewohnt viele Fehler spielten den kämpferischen Grafingern immer wieder in die Karten.
Lediglich Libero len Spankowski erreichte an diesem Abend auf Gothaer Seite Normalform und wurde verdient Gothas MVP. Der TSV, bei dem der spätere MVP seines Teams Zuspieler Tim Aust klug Regie führte und der von allen Angriffspositionen stets gefährlich war, brachte auch den Schlusssatz deutlich und verdient mit 25:20 nach Hause.
In der Tabelle der 2. Bundesliga Süd verloren die Gothaer ihren 2.Tabellenplatz. Da aber auch Tabellenführer TV Rottenburg in Dresden mit 0:3 unterlag, bleibt der Punktabstand auf die Spitze mit zwei Punkten gering. Die Mannschaften auf den Plätzen 1. bis 6. rücken aber immer dichter zusammen.
So kommt es am kommenden Sonnabend im Heimspiel der Blue Volleys gegen die Baden Volleys SSC Karsruhe II zu einer wichtigen Auseinandersetzung im Kampf um die Spitzenplätze.
Blue Volleys Gotha mit: Aßmann, Bierwisch, Ducháč, Filippidis, Jansen, Jastrow, Krauße, Ridings, Spankowski, Wagner und Ri.Werner
Wahl der Thüringer Sportler des Jahres 2025 mit den Blue Volleys Gotha als Kandidaten für die Mannschaft des Jahres. Onlineabstimmung auf www.thueringer-sportlerwahl.de noch bis zum 15.Dezember 2025.
