Im 1/8-Finale des Zoi-DVV-Pokals unterlagen die Blue Volleys Gotha trotz guter Leistung dem Erstligisten Barock Volleys MTV Ludwigsburg mit 0:3 (20;18;20).
Mit über 300 Zuschauern in der restlos gefüllten Ernestiner SH hatte dieser von der Kreissparkasse Gotha gesponserte Pokalfight einen würdigen Rahmen gefunden. Und keiner der Zuschauer brauchte am Ende sein Kommen zu bereuen, denn man erlebte ein stimmungsvolles und gut klassiges Pokalspiel.
Dass die Gothaer 2.Bundesliga-Volleyballer am Ende den möglichen dritten Einzug in der Vereinshistorie in die Runde der letzten Acht verpassten, lag nicht an deren Einstellung.
Den Unterschied zwischen dem Erstligisten und den Blue Volleys machten gar nicht so sehr die spielerischen Fähigkeiten der Akteure als vielmehr diese konstant über die gesamte Spielzeit einzusetzen aus.
Die Blue Volleys erwischten einen Bilderbuchstart. Zwei erfolgreiche Blocks gegen den derzeitigen Topscorer der 1.Bundesliga, den US-Amerikaner Nyherowo Omene, brachte Besucher in der Halle früh in beste Stimmung. Kurze Zeit später stand es 4:1.
Wie ernst die Gäste aus Ludwigsburg Spiel und Gegner nahmen, zeigte die Tatsache, dass sie mit Ausnahme des verletzt fehlenden Schweizer Außenangreifer Tim Köpfli, über die gesamte Spielzeit ihre Stammformation auf dem Spielfeld hatten.
Der starke Beginn der Hausherren brachte den Favoriten jedoch nicht lange aus dem Konzept. Mit harten Angriffen insbesondere von Kapitän Ben-Simon Bonin und Omene gingen die Barock Volleys beim 9:8 erstmals in Führung.
Danach verlief der Satz lange Zeit ausgeglichen, ohne dass man den Klassenunterschied merkte. Die Blue Volleys schlugen mutig auf und waren auch in Angriff und Verteidigung auf Augenhöhe.
Erst im letzten Satzdrittel setzten die Ludwigsburger, die als Aufsteiger in der
1.Bundesliga derzeit auf einem hervorragenden 5.Platz stehen, die entscheidenden Akzente und setzten sich beim 22:17 auf fünf Punkte ab. Ben Bierwisch brachte mit zwei spektakulären Angriffspunkten sein Team nochmal heran. Doch am Ende holte sich der MTV den Satz mit 25:20.
Den 2.Abschnitt begannen die Gothaer in unveränderter Aufstellung, mit Finn Jansen, der den verletzten Hannes Krochmann im Zuspiel gut vertrat, Bierwisch und Christoph Aßmann auf Außen/Annahme, den beiden im gesamten Spielverlauf stark spielenden Mittelblockern Justus Krauße und Lauritz Jastrow, Diagonalangreifer Jean-Christophe Filippidis und Libero Len Spankowski.
Diesmal erwischten die Schwaben den besseren Beginn. In der Mitte setzte sich der 2,07 Meter große Schnellangreifer Jan Huber mehrfach durch und auch Bonin und Omene waren auf Betriebstemperatur. In der Abwehr der Gäste zeigte der niederländische Nationallibero Jeffrey Klok seine Klasse. Gotha geriet früh mit bis zu sechs Punkten in Rückstand. Aber immer wieder fanden auch die Gothaer gute Antworten und hielten trotz des Rückstands die Partie dennoch offen.
Ein zwischenzeitlicher Doppelwechsel brachte neben Daniel Ridings auch Hannes Maisch zu einem Kurzeinsatz. Er spielte in der Saison 2022/23 letztmalig für das Gothaer 2.Bundesligateam und half diesmal als zweiter Zuspieler aus.
Die Blue Volleys setzten mit guten Aktionen immer wieder Nadelstiche, konnten aber den 25:18 Satzgewinn der Gäste nicht mehr verhindern.
Auch im Schlussabschnitt boten beide Mannschaften guten Volleyball, an dem die Zuschauer hörbar Vergnügen hatten. Beim Gastgeber waren jetzt Dominik Ducháč und Ridings für Aßmann und Filippidis gekommen. Für erste Highlights aus Gothaer Sicht sorgten Jastrow mit einem fulminanten Schnellangriff, der Mittelblocker wurde nach Spielende nicht unverdient MVP seines Teams, und kurz darauf Bierwisch mit einem Aufschlagass. Einen extrem langen Ballwechsel vollendete Ducháč dann zum umjubelten 4:2. Auch im weiteren Satzverlauf hielten die Gothaer das Spiel lange offen. Beim Stand von 20:21 keimte sogar nochmal Hoffnung auf einen Satzgewinn auf. Doch der Favorit brachte die Partie dann doch routiniert zu Ende, auch weil den Gothaern jetzt einige vermeidbare Fehler unterliefen.Mit 25:20 ging auch der Schlusssatz an den MTV, der damit in das Pokalviertelfinale einzog, wo der Ligakonkurrent SWD powervolleys Düren der Gegner sein wird.
Der ehemalige vielfache Nationalspieler und jetzige Sportdirektor des MTV Michael Dornheim lobte den Gothaer Auftritt anschließend. „Gotha hat das heute gut gemacht aber ich denke, wir haben verdient gewonnen. Gotha ist auf jeden Fall eines der besten Zweitligateams.“
Auch Gothas Trainer Robert Werner zeigte sich zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft.
„Wir haben sehr gut mitgespielt. Es waren häufig nur Kleinigkeiten, die gefehlt haben, um heute einen oder auch mehr Sätze zu holen. In den entscheidenden Situationen unterliefen uns dann aber zu viele Fehler“, sagte er nach dem Abpfiff.
Für die Blue Volleys geht es am kommenden Sonnabend in der 2. Bundesliga mit einem Auswärtsspiel beim TSV Grafing weiter.
Blue Volleys Gotha mit: Aßmann, Bierwisch, Ducháč, Filippidis, Jansen, Jastrow, Krauße, Maisch, Ridings, Spankowski, Wagner und Ri.Werner